Sonntag, 9. August 2020

Muskelentspannung und Konzentrationstechniken im Sport(2)

Jeder Anspannung eines Muskeln beim Sport, Yoga oder Körperlicher (z.B. Gymnastik)-Übung oder auch bei Arbeit am Tag nicht nur nicht mehr anspannen, wenn man den Muskel nicht mehr braucht und anspannen muss sondern bewusst loslassen, entspannen und lockern, auch wenns etwas Zeit kostet,  gibt einem das richtige Gefühl wann es wichtig ist, etwas zu tun und wann etwas wichtig ist, etwas zu lassen.
Auch nur so viele Muskeln anspannen die für den Sport oder die Arbeit wirklich notwendig sind.

Meine Theorie ist negativ Angst (oder wenn positiv Lebenslust, ich spreche in den nächsten Sätzen nur von Angst bzw Stress, aber das gleiche gilt für Freude und Lebenslust) in Geist und Seele provozieren und reduzieren (bzw Lebenslust verstärken), das ist und schult den Gegensatz zwischen Tun und Lassen, das Anspannen und das Loslassen, wie er im Wu-Wei bzw Gelassenheitsgebet beschrieben ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wu_wei
https://en.wikipedia.org/wiki/Wu_wei
https://de.wikipedia.org/wiki/Gelassenheitsgebet
https://en.wikipedia.org/wiki/Serenity_Prayer
D.h. nicht das man bewusst anderen Angst macht, sondern das man es durch einen aufrechten Körper macht, indem man die S Form des Rückens gerade und aufrecht macht, indem man die Brust rausdrückt und das Becken unten vorschiebt, sowie den Nacken entspannt und den Kopf nach hinten nimmt.
Natürlich entsteht dadurch auch mehr Angst, bei sich und anderen, aber durch das Entspannen der sich durch die Angst verspannenden Muskeln, reduziert sich die aufkommende Angst und wird eutonisch. Dadurch lernt man Gelassenheit bei Frustration, unangenehmen Gefühlen und man wird richtig cool nach der Devise „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert“. Auch schmerzt einen ein nicht erreichtes Ziel oder Bedürfnis nicht mehr so sehr. Auch vermindert es Todesangst und man lernt über Angst drüberzuspringen und weniger Angst vor dem Tod zu haben, den wir irgendwann als Menschen immer sterben müssen, und der für viele ein Tabu ist.
Jeden Tag sterben Millionen Mensch an dies und jenem und jeder Mensch muss irgendwann sterben, aber wenn jemand über Leben und Tod redet, kommt man sich vor wie ein Verbrecher.

Im Sport wenn man es übt und nach jeder Kampfsituation und Anspannung (Tun) danach in der folgenden kurzen Pause entspannt (Loslassen) bekommt man ein gutes Gefühl wann man etwas tun sollte und wenn man etwas lassen sollte. Das ist die Weisheit des Gelassenheitsgebets und Wu-Wei siehe oben
Nach jedem Spielpunkt, wenn er fertig ist in einer Sportart, Schulter zurücknehmen, entspannen, Bauch rausdrücken, Nacken entspannen, Arme voll locker loslassen und Schläger nur ganz leicht und locker halten, dass er gerade nicht runterfällt, gerade Haltung der S Form des Rückens herstellen, dann noch entspannt zurücklaufen und auf Fußsohlen konzentrieren, die Haltung und Entspannung beibehalten und zur Ausgangsstellung für den nächsten Schlag vorbereiten. Dabei die Ausgangstellung möglichst genauso entspannt mit rausgedrücktem Bauch bis das Spiel beginnt.

Der wichtigste Muskel ist m.E. der Bauchmuskel, der sich wenn man Angst hat einzieht und wenn man das Gegenteil erreichen will ihn herausdrücken muss. Da geht m.E. Wohlbefinden vor Ästhetik.
Deutscher Spruch: "Zuhause ist da, wo man den Bauch nicht einziehen muss"
Deswegen ist es wichtig in der Pause und in Erwartung des Schlags den Bauch immer rauszudrücken.
Als Beispiel für eine alte Samurai Technik aus dem Buch „Kraft durch Atmen“ von K.O. Schmidt:
„Die Konzentration auf die Kraft im Unterleib erfüllt
den Übenden mit jenem furchtlosen Geist, der ihn jedem
Gegner überlegen macht. - Hier die entsprechende
Übung für den japanischen Schwertfechter:
»Der Fechter setzt sich auf den Boden, atmet einige
Male tief und ruhig ein und aus, zieht dann nach einer
besonders tiefen Einatmung, während er den Atem anhält,
das Schwert blitzschnell aus der Scheide und greift,
sich in schneller Folge der Bewegungen erhebend, den
Gegner durch einen Hieb oder Stoß an. Danach steckt er
wiederum schnell das Schwert in die Scheide und atmet
erst jetzt tief und kräftig aus, wobei er sich wieder setzt.«
Von entscheidender Wichtigkeit ist, dass der Vorstoß
im Atemanhalten erfolgt. Der Kämpfer trägt den Sieg davon,
der die Lungen mit Luft gefüllt hat, während der
Gegner luftleere Lungen hat.“

Wichtig ist m.E. nicht die Luft sondern dass durch die Luft in der Lunge der Bauch herausgedrückt und entspannt wird. Ähnliches wird durch die oft früher geheimgehaltene, sehr effektive Technik der Antara Kumbhaka Atmung der Yogis erreicht


Ein Kampf hat m.E. nicht den Sinn unbedingt zu gewinnen, sondern sich und seinen Gegner zu läutern und ich habe mich immer gefreut wenn meinen Gegner ein guter Schlag gelungen ist und er mich besiegt hat, denn ich wusste dieser Gegner hat eine gute Lehre in mich dadurch gepflanzt, die mir irgendwann in meinem Karma helfen wird. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll, diese Techniken um siegen geheim zu halten, sondern weiterzugeben, den um so besser ein Gegner spielt um so mehr lernt man und um so schlechter er spielt um so mehr verlernt man. Auch ist es im Leben wichtig, nach der goldenen Regel, die Jesus als Gesetz beschrieben hat, Weisheit an alle weiterzugeben um Weisheit von allen zu bekommen.

(Matthäus 7:12-14 aus der Lutherbibel
„Die Goldene Regel. Von den zwei Wegen
12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen.
14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!“)

Wenn dann im Sport der Kampf oder Ballwechsel beginnt ist es schwer sich auf etwas anderes, wie Muskelentspannung zu konzentrieren. Deswegen nur auf den Kampf konzentrieren. Da der Kampf immer Anspannung bedeutet, ist es optimal in den Pausen die Entspannung zu üben wie oben beschrieben.

Im Kampf kann man sich aber versuchen auf Dinge zu konzentrieren und Achtsamkeit zu üben: Konzentrationspunkte beim Spiel finden, die sinnvoll sind z.B die Ballbewegung, damit man durch die Bahn die Rotation und den richtigen Retourn kalkulieren kann und Gegnerbewegung, dass man antizipizieren kann, was der Gegner macht und rechtzeitig noch reagieren kann-Trainer fragen, auf was man wann sich konzentrieren soll.

Jetzt noch eine 3.Sache mit einem Ausschnitt aus meinem veralteten Dokument Lebensaussagen:
Siehe Anhang 2 am Ende
Dazu noch ein Auszug aus dem Buch „Lebenskraft“ von Anton und Marie-Luise Stangl (Seite 188) zur äquivalenten Übung „Shikantaza“ der Zen-Meister, die als reinste Form der Zazen Übung, dem Kern des Zen, gilt:
„Beim Shikantaza darf man nicht gehetzten Sinnes sein, sondern muß so fest verwurzelt und massiv in sich gesammelt sein, wie, sagen wir, der Fujiyama. Dabei aber müssten Sie geistig wachsam sein und gespannt wie eine Bogensehne. So ist Shikantaza ein Zustand erhöhter, konzentrierter Geistes-Gegenwart, indem man weder überspannt noch in Eile und natürlich niemals schlaff ist. Es ist die Geisteshaltung eines Menschen angesichts des Todes. Stellen Sie sich vor, Sie nähmen an einem Duell im Schwertkampf jener Art teil, wie er einst im alten Japan geübt wurde. Angesichts Ihres Gegners sind Sie jeden Augenblick auf der Hut, entschlossen und bereit. Wenn Sie auch nur eine Sekunde in Ihrer Wachsamkeit nachließen, so würden Sie augenblicklich niedergestochen. Eine Menge Volks sammelt sich, um den Kampf zu sehen. Da Sie nicht blind sind, sehen sie die Volksmenge aus dem Augenwinkel, und da sie nicht taub sind, hören Sie sie. Aber Ihre Aufmerksamkeit wird von solchen Sinneswahrnehmungen nicht einen einzigen Augenblick gefangen genommen“
Es geht darum eine Motivation zu finden beim Spiel und was ist die höchste Motivation im Leben, natürlich zu Überleben!
Also stellt man sich einfach vor, bei jedem Ball geht es um mein Leben bzw Tod, d.h. ich sterbe wenn ich den Punkt nicht mache. Das verspannt natürlich und fördert angreifendes Verhalten. Man muss selber rausfinden ob das was für einen ist oder nicht oder ob man besser spielt oder schlechter oder die Verletzungsgefahr steigt. Ich habe besser gespielt. Man kann dadurch auch überdrehen und schlechter werden. Aber es schult auch das Gefühl sterben zu können und nichts Schlimmes passiert.
Wichtig ist sich nicht zu verletzen und vorsichtig zu bleiben, nach der Devise: „Kämpf als ging es um dein Leben, aber riskier es nicht!“
D.h. die Sache ernst nehmen, wie alles im Leben nach der Devise: “Nimm alle Dinge ernst und du hast viel Spaß und es wird niemals wirklich ernst“, was das gleiche bedeutet wie der aufrechte Körper, also Angst oder Lebenslust durch ernstnehmen und nicht vermeiden provozieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen